Kurz vor Beginn der 30. Weltklimakonferenz (COP30) mehren sich die Sorgen, dass politische Interessen und Polarisierung den globalen Klimadialog zunehmend lähmen. Obwohl die weltweite Unterstützung für eine ambitionierte Klimapolitik weiterhin groß ist, verhindern gesellschaftliche und parteipolitische Spannungen dringend notwendige Fortschritte – darauf weist Marie Lassegnore, Head of Financial and ESG Analysis bei Crédit Mutuel Asset Management, in einem aktuellen Kommentar hin.
Lassegnore betont, dass die COP-Konferenz nach wie vor der wichtigste Ort für koordinierte internationale Maßnahmen sei – auch wenn viele Staaten ihre überarbeiteten Klimapläne für 2030 noch nicht vorgelegt haben. Immerhin hätten die bisherigen Anstrengungen die prognostizierte Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts von ursprünglich vier auf 2,7 Grad Celsius gesenkt.
Entscheidend sei nun die Finanzierung des Klimaschutzes: Bis 2035 müssten jährlich rund 1,3 Billionen US-Dollar mobilisiert werden, um weltweit Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen umzusetzen.
Trotz der politischen Unsicherheiten zeigen sich viele Unternehmen resilient. So sei die Zahl der Netto-Null-Verpflichtungen in den USA im Jahr 2025 um neun Prozent gestiegen. Studien belegten zudem, dass Private-Equity-finanzierte Unternehmen, die gezielte Dekarbonisierungsstrategien umsetzen, überdurchschnittliche Wertentwicklungen erzielen.
Für Lassegnore steht fest:
„Der Weg ist klar, die Maßnahmen sind im Gange – jetzt geht es darum, den Wandel geordnet und nicht chaotisch zu gestalten.“
Die COP30 wird damit nicht nur zum Gradmesser für internationale Klimapolitik, sondern auch für die Fähigkeit der globalen Finanz- und Unternehmenswelt, den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft trotz politischer Gegenwinde entschlossen voranzutreiben.
